18.07.2020
Ernst Barlach Haus:
KOSMOS OST - Kunst in der DDR 1949-1989 - Das Albertinum zu Gast



Nur stimmt der zweite Titel nicht. Karsten Müller - Leiter des Ernst Barlach Hauses im Jenischpark - ist bei seiner Präsentation der Bilder des Albertinum Dresden ein blamabler Fehler unterlaufen. Er schreibt: »Kunst in der DDR 1949 - 89« das so nicht stimmt. Wohl kam die D-Mark noch am 1. Juli 1990 über die DDR, das Ende des Arbeiter- und Bauernstaates kommt am 3. Oktober 1990, da übernahm die Bundesrepublik Deutschland die DDR. Das »Aus« für das Fernsehen der DDR kam erst am 31. Dezember 1990. Stehts haben Kunsthistoriker nur die Kunst im Blick, was da die Politik macht, das ist Nebensache. Durch diesen eingeschränkten Blickwinkel gibt es stets Fehler, was auch die ausgestellten Arbeiten zeigen.

Aus dem Fundus des Albertinum Dresden wurden für die Hamburger Präsentation Arbeiten von ausgewählt: Walter Arnold, Rudolf Bergander, Gerhard Bondzin, Hermann Bruse, Wieland Förster, Hubertus Giebe, Sighard Gille, Hermann Glöckner, Eberhard Göschel, Waldemar Grzimek, Harald Hakenbeck, Helmut Heinze, Bernhard Heisig, Bert Heller, Eugen Hoffmann, Petra Kasten, Siegfried Klotz, Rolf Krause, Gerda Lepke, Frank Maasdorf, Wolfgang Mattheuer, Paul Michaelis, Michael Morgner, Rudolf Nehmer, Willi Neubert, Otto Niemeyer-Holstein, Hans Heinrich Palitzsch, Ronald Paris, Uwe Pfeifer, Egon Pukall, Arno Rink, Theodor Rosenhauer, Wilhelm Rudolph, Cornelia Schleime, Wilhelm Schmied, Wieland Schmiedel, Baldur Schönfelder, Annette Schröter, Eva Schulze-Knabe, Jürgen Seidel, Gustav Seitz, Willi Sitte, Hans Steger, Werner Stötzer, Werner Tübke, Max Uhlig, Herbert Volwahsen, Dieter Weidenbach, Jürgen Wenzel, Christoph Wetzel, Willy Wolff und Walter Womacka.

Präsentiert in der Hamburger »KOSMOS OST« Auswahl auch Künstler die von dem Schluss der DDR die Seiten in den Westen wechselten, neue Heimat in die BRD wurde. Zu nennen sind Grzimek, Schleime Schröter, Seitz, und Volwahsen. Auch fehlen in der Ausstellung im Ernst-Barlach-Haus eine Arbeit von Fritz Cremer. Der im sauerländischen Arnsberg geborene Bildhauer, der das Mahnmal für die Opfer des Konzentrationslager Buchenwald am Südhang des Weimarer Ettersberg gestaltet hat. Gewählt war wenig von politischer Kunst. Von Werner Tübke hätte der Ausstellung gut etwas ich zu seinem Thema der »Frühbürgerlichen Revolution« auch als Grafik angestanden. Das Thema war der DDR Post eine Briefmarkenserie wert.

Zum Erneuerer der Leipziger Malerei zählt auch Arno Rink, von 1987 bis 1994 - über die Wende - Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (HGB). Sein »Canto Libre« von 1977 oder »Spanisches Stilleben« von 1983 - sind Arbeiten, die zeigen, was DDR Kunst war.
khw


Die Ausstellung »KOSMOS OST – Kunst in der DDR 1949 – 89 (bis 1990) - Das Abertinum Dresden zu Gast« im
Ernst Barlach Haus bis zum 13. September 2020
Dienstag bis Sonntag von 11 – 18 Uhr

Museum im Jenischpark - Baron-Voght-Straße 50a – 22609 Hamburg

Arno Rink - Versuchung - 1980