06.12.2018
Hamburger Kunsthalle: Philippe Vandenberg – KAMIKAZE

Präsentiert wird im Sockelgeschoß das Werk des belgischen Künstlers Philippe Vandenberg. Das sind gemalte brennende Mönche, verschwommene Porträts, Bilder, die mit Blut gemalt wurden. Hamburg zeigt die bislang größte Personalausstellung des Belgiers.

Im Vorwort schreiben Prof. C.H. Voghtherr – Direktor der Hamburger Kunsthalle und Felicity Lunn, Direktorin Kunsthaus Pasquart in Biel: «Von Anfang der 1980er Jahre bis zu seinem frühen Tod im Jahr 2009 galt Philippe Vandenberg als einer der bedeutendsten Künstler Belgiens. Besonders gefeiert wurde er für seine expressiven, figurativen Gemälde und seine rhythmisch abstrakten Arbeiten, deren Entstehen zeitlich mit der in den frühen 1980er Jahren stattfindenden Erneuerung der Malerei zusammenfiel.

Philippe Vandenberg: Kamikaze ist eine der rund zehn Ausstellungen, die seit seinem Tod organisiert wurden, und es ist die bislang umfassendste Schau, die außerhalb seines Geburtslandes Belgien gezeigt wird. Der Tatsache, dass Vandenbergs Œuvre international noch viel zu wenig bekannt ist, will diese in Deutschland und der Schweiz präsentierte Ausstellung durch eine Neubewertung einiger Ideen und Praktiken des Künstlers aus einem heutigen Blickwinkel entgegenwirken.»

Weiter schreiben die Autoren: «Wir haben uns dazu entschlossen, den Schwerpunkt von Ausstellung und Publikation auf die zweite Hälfte von Vandenbergs Schaffen zu legen, das heißt auf die Zeit von 1995 bis 2009. Charakteristisch für diese Periode sind der stete Wechsel des Künstlers zwischen Figuration und Abstraktion, sowie die Entwicklung einer Reihe von Leitmotiven und Arbeitsmethoden. Einen Schwerpunkt bildet dabei das komplexe und tiefgreifende Thema „Kamikaze“. Dieser Begriff beschreibt seine Überzeugung, dass die Zerstörung des Vorangegangenen Grundbedingung für Kreativität ist.

Diese Philosophie und künstlerische Herangehensweise der Tabula Rasa verfolgte der Künstler seine gesamte Laufbahn über. Sie spiegelt sich in der zuvor selten gezeigten Auswahl der ungefähr 80 Bilder und etwa 120 Zeichnungen wider.»

Philippe Vandenbergs Werk ist sehr irritierend, dabei auch faszinierend. Man muss sich in seine Bilderwelt, wie er sie uns mitteilt, einlesen.

Bis zum 24. Februar 2019 – danach im Kunsthaus Biel/Schweiz.

Der Katalog mit Abbildung in sw und Farbe - 268 Seiten - kostet im Museum 29 Euro.
khw


Anmerkungen zur Hamburger Kunsthalle

«KAMIKAZE» ist die letzte Ausstellung unter Leitung von Prof. C. H.Voghtherr. Nach zwei Jahren wandert der Direktor der Hamburger Kunsthalle für neue Aufgaben nach Potsdam ab.