21.06.2025
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Sebastian Peters: Hitlers Fotograf Heinrich Hoffmann – Eine Biografie
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Der Autor Sebastian Peters, geb. 1991, studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und der Maynooth University in Irland. Von 2016 bis 2017 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München – Berlin arbeitete mit am Projekt «Provenienzrecherche Gurlitt», promovierte mit der Dissertation zu «Heinrich Hoffmann» (1885 - 1957), Hitlers Fotograf und seine Netzwerke zwischen «Politik, Propaganda und Profit», die nun als Biografie vorliegt. Der Historiker Sebastian Peters ist Kurator für die Dokumentation Obersalzberg am Institut für Zeitgeschichte in München - Berlin.
In der Einleitung zu «Heinrich Hoffmann» schreibt der Autor: «Es gibt eine Aufnahme aus dem Jahr 1934, die sich wie eine Metapher auf die einzigartige Position des Fotografen Heinrich Hoffmann lesen lässt. Sie entstand am 12. September und zeigt einen Seitenflügel des Reichspräsidentenpalais in der Berliner Wilhelmstraße, direkt von der Straße aus fotografiert. Der imaginäre Fluchtpunkt der Aufnahme liegt in der oberen Bildhälfte, auf einem Balkon im ersten Stock des Palais. Auf diesen sind unmittelbar zuvor vier Personen getreten: Ganz links steht Adolf Hitler, der gerade die rechte Hand zum Gruß erhebt; rechts hinter ihm steht und noch halb in der Tür folgt Staatssekretär Otto Meißner. Neben Meißner ist Reichsaußenminister Konstantin von Neurath zu sehen, der von der Mitte des Balkons aus zu Hitler blickt. Rechts von Neurath steht noch eine vierte Person, die durch ihre auffällige Körperhaltung ins Auge fällt, mit weit auseinanderstehenden Beinen und angezogenen Armen, in den Händen eine Leica-Kamera. Es handelt sich um Heinrich Hoffmann, der gerade in der unmittelbaren Nähe des Diktators fotografiert.» Mit der Beschreibung des Fotos eines unbekannten Fotografen des Scherl-Verlags leitet Sebastian Peters seine Heinrich Hoffmann Biografie ein.
Das Bild des Diktators Adolf Hitler wird bis heute noch immer mit Fotos von Heinrich Hoffmann geprägt. Am 12. September 1885 in Fürth geboren, am 16. Dezember 1957 in München verstorben, war er der Fotograf und Publizist des völkischen Milieus. Hoffmann ist ein sogenannter «alter Kämpfer» mit einer niedrigen Mitgliedsnummer der NSDAP, gehörte damit bereits früh mit zu dem Hitlers Hofstaat auch auf dem Obersalzberg. Erstmalig fotografierte Hoffmann Hitler bei der Fahnenweihe am 28. Januar 1923 in München. Das ist «die erste Aufnahme des Führers». Hoffmanns Fotos als Leibfotograf Hitlers prägten das Bild des Diktators bis zu seinem Suizid im April 1945. Ab 1933 stieg Hoffmann zum Verleger des nationalsozialistischen Bildunternehmens auf, das ihn gut honorierte. Aus dem kleinen Leica-Fotografen wurde in wenigen Jahren der «Reichsbildberichterstatter», ein einflussreicher NSDAP-Propagandist, was mit der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 endete. Auch wenn das NS-Regine versank, führen Hoffmann-Fotos bis heute ein Nachleben. Noch immer sind von den fast 400.000 Aufnahmen weite Teilen frei zugänglich.
Eindrucksvoll und lesenswert hat Sebastian Peters den Weg von Heinrich Hoffmanns aufgearbeitet und mit Fotos illustriert.
khw
Sebastian Peters: Hitlers Fotograf Heinrich Hoffmann
---------------------Eine Biografie Wallstein Verlag, Göttingen 2025
620 Seiten - Abbildungen - 34,00 EUR |
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