19.03.2025
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JUHANI AHO: DER EREMIT DES FRIEDENS – ROMAN
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Der Autor Juhani Aho eigentlich Juhani Brofeldt wurde am 11. September 1861 in Lapinlahti geboren, starb am 8. August 1921 in Helsinki, war ein finnischer Journalist und Schriftsteller. Er stammt aus einem pietistischen Elternhaus, in dem weltliche Literatur nicht geduldet war. Der Vater war Probst in Lapinlahti. Der Sohn Juhani studierte von 1880 bis 1884 in Helsinki Geschichte und Literatur. Bis 1917 war Finnland Teil des russischen Zarenreiches, konnte sich nach der Oktober Revolution am 7. November von Russland lösen, das finnische Parlament beschloss am 6. Dezember die Unabhängigkeit des Landes. Bereits während seines Studiums arbeitete Aho für verschiedene finnische Zeitungen, gründete mit die Zeitung Päivälehti. So wurde er zu einer Person eines beginnenden neuen Finnlands, das sich Gedanken zu Gesellschaft, Kunst und Moral formulierte. Einladungen nach Frankreich und Russland. Anregungen als Schriftsteller vermittelten ihm Bjørnstjerne Bjørnson, Henrik Ibsen, Leo Tolstoi und Émile Zola. Ebenso setzte er sich mit der humanistischen Tradition in der finnischen Literatur auseinander. Seine Themen fand Aho in der Gesellschaft der Finnen, so wurde er zum Wegbereiter eines modernen finnischen Realismus.
Der Roman erzählt von einem idyllischen Bergdorf im Sommer 1914 in dem noch Kaiserlichen Österreich. Hier lernt der Ich-Erzähler eine Gruppe von jungen Studenten verschiedener Nationalitäten kennen, die sich auf dem Weg zu einem Weltfriedenskongress in Rom befinden. Den großen Optimismus der jungen Pazifisten betrachtet er optimistisch, ist aber beeindruckt, wie sie sich für den Frieden einsetzen. Die jungen Pazifisten sind berührt von einem Einsiedler, den sie hier treffen, der fest an den Weltfrieden glaubt. Aber es kommt anders. Es ist der Tag des 28. Juli 1914, an dem die österreichisch-ungarische Kriegserklärung an Serbien erfolgt. So will man der internationalen Staatengemeinschaft zeigen, dass die Schuld an diesem Krieg bei Serbien liegt. Dieser Krieg weitet sich innerhalb weniger Tage zum Ersten Weltkrieg aus. Es verändert auch das idyllische Bergdorf – wie Europa verfällt es in einem patriotisch-militärischen Taumel – von einem Pazifismus ist nichts mehr zu spüren.
Bis heute ist es das trotz UNO zu keinem Weltfrieden gekommen. Ein lesenswerter Roman in einer noch immer in einer Welt mit Kriegen.
khw
JUHANI AHO: DER ERIMIT DES FRIEDENS – Roman
Aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
Gefördert von der Finnish Literature Exchange
Braumüller Verlag, Wien 2024
160 Seiten – gebunden - 22,00 EUR
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