23.12.2023
Peter Voss-Andreae (Hg.): Emil Orlik, Das druckgrafische Werk

Der Hamburger Rechtsanwalt Peter Voss-Andreae hat das erste komplette druckgrafische Werk von Emil Orlik in vier Bänden herausgegeben. Zufällig fand er 1987 in einem Hamburger Antiquariat eine hervorragende Kaltnadelradierung von Emil Orlik mit der Darstellung von Richard Strauss, die ihn faszinierte und ein Geschenk für seine Frau wurde. Damit beginnt das Interesse von Peter Voss-Andreae an Emil Orlik. Bereits 1989 hat Voss-Andreae unter dem Titel „EGO“ einen Dokumentarfilm über bildenden Künstler Horst Janssen produzierte.

Emil Orlik, geboren am 21. Juli 1870 in Prag, Österreich-Ungarn, ist der Sohn des Prager jüdischen Schneidermeisters Moritz Orlik und seiner Ehefrau Anna, geborene Stein. Nach seinem Abitur 1889 in Prag studierte Emil zuerst bis 1893 in München, zuerst an der Malschule von Heinrich Knirrs, danach an der Akademie der Bildenden Künste München. Nach München kehrt er nach Prag zurück, hat hier ab 1897 ein eigenes Atelier. Entscheidend für seine künstlerische Entwicklung ist seine einjährige Japan-Reise in den Jahren von 1900 bis 1901 werden. Orlik ist der erste Künstler, der sich wieder durch die Japan-Reise erneut mit dem Holzschnitt beschäftigt. Vor Ort studierte er die Technik des Farbholzschnittes. Von Emil Orlik entstehen in Japan Werke, die zu den schönsten Zeugnissen der von Japan beeinflussten Kunst und Technik des Holzschnitts. Wieder zurück in Deutschland, entstehen in späteren Jahren keine weiteren Werke in der Holzschnitttechnik. 1905 erfolgt der Ruf nach Berlin als Professor der staatlichen Lehranstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums, die sich ab 1924 Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst nennt. Hier hat er die Grafikklasse, seine Schüler sind George Grosz, Hannah Höch, Oskar Nerlinger, Siegward Sprotte und Karl Hubbuch. Ab 1922 ist Orlik bis zu seinem Tod am 28. September 1932 in Berlin Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.

Über den Künstler schreibt Peter Voss Andreae im Vorwort des grafischen Werkverzeichniss: „Emil Orlik war vielseitig, Maler, Zeichner, Grafiker in allen Techniken, Bühnenbildner und Kostümgestalter, Plakatkünstler, Buchgestalter und -illustrator, Exlibris-Künstler und vieles andere mehr. Es gibt eigentlich nichts, was er nicht gemacht hat, immer getrieben von der großen Neugier auf alles ihm fremde. Bei der Vielzahl der druckgrafischen Blätter Orliks ist es schwierig, sich halbwegs einen Überblick zu verschaffen. Bislang halfen die Lagerkataloge der Galerie Glöckner (Köln), nach denen üblicherweise zitiert wird. Ein Werksverzeichnis gibt es bislang nicht.“

Da es kein Werkverzeichnis gab, entschloss sich Peter Voss-Andreae eines zu den der druckgrafischen Arbeiten Orliks zu erstellen. Es wurde für ihn ein großes Abenteuer, auf das er sich einließ. Es begann mit einem Zettelkasten, aus dem später eine Datenbank wurde. Hilfreich war auch die Einrichtung bei der weltweiten Suche nach Orliks grafischen Arbeiten, die Webseite www.orlik-online.de. Das brachte einen Zugang von unbekannten Blättern von Emil Orlik.

Das vierbändige Werksverzeichnis – Holzschnitte, Lithographien 1891–1915, Lithographien 1916–1930 und Radierungen – zeigen Emil Orlik gesamte grafische Arbeiten hervorragenden gedruckt, gebunden, das in großformatigen Büchern, diese in den Farben gelb, blau, rot und grau.
Ein hervorragendes Werk für Sammler, Galerien und Museen.
1200 Seiten in vier Bände im Schuber – zu Empfehlen.
khw


Peter Voss-Andreae (Hg.)
Emil Orlik – Das druckgrafische Werk
Deutscher Kunstverlag

Ein Verlag Walter de Gruyter GmbH
Berlin/Boston – Berlin 2023

Vier Bände Leinenband mit Prägung
im Schuber – 198,00 EUR
Buchabmessungen: 25,5 cm Breite - 31,6 cm Höhe