Der österreichische Autor Peter Handke, lebt seit Jahren in Chaville bei Paris, hat ein neues Werk geschrieben und nennt es «Die Ballade des letzten Gastes». Er erzählt sie wie eine klassische Ballade. Im Klappentext heißt es: «Von einem anderen Erdteil kehrt Gregor zurück in die Heimat. Das »vormalige Vieldörferland« ist eine städtische Agglomeration geworden, vertraut um zum Verirren fremd zugleich. Auch die Familie hat sich verändert: Zwar wartet der Vater wie früher mit den Spielkarten, doch hat die Schwester überraschend einen Säugling auf dem Arm. Er, der große, ältere Bruder, soll der Taufpate des Kindes werden. Vom jüngeren Bruder Hans bleiben derweil nur die Todesnachricht, vom älteren der Familie verschwiegen, und Erinnerungen, zum Beispiel an den Unfall in den Brennnesseln. Selbst der Obstgarten ist ein anderer geworden, noch immer an Ort und Stelle, aber längst nicht mehr zu retten. Es zieht ihn also in die Straßen und Gassen, ins Kino, ins Fußballstadion, in den Wald, und er geht und geht immer weiter.»
In seiner Ballade gibt Peter Handke Hinweise auf Handkes Familiengeschichte. Seine Mutter Maria war eine geborene Siutz, eine Kärntner Slowenin. Der leibliche Vater von Handke war der Soldat Erich Schönemann, bereits verheiratet, so heiratete nach der Geburt Marika den Soldaten Adolf Bruno Handke. Alle drei Brüder von Maria Siutz wurden eingezogen, im Juli 1943 kam ihr jüngster Bruder Hans in der Sowjetunion ums Leben, im November 1943 der älteste Bruder Gregor. So finden sich Teile der Familiengeschichte der Siutz und Erinnerungen an die Kindheit finden sich in Peter Handkes Ballade wieder.
khw.
Peter Handke: Die Ballade des letzten Gastes
Suhrkamp Verlag, Berlin 2023
185 Seiten – 24,00 EUR
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