31.08.2021
swiss press photo 21 und swiss press award 21

Es ist ein Doppelband. Im swiss press photo 21 sind die besten Schweizer Pressefotos des Jahres 2020 in mehreren Kategorien von Swiss Press Photographer of the Year, Aktualität, Porträt bis zum Ausland, veröffentlicht. Im Vorwort schreibt der Jury-Präsident Bernhard Giger: »Ein außergewöhnliches Jahr, in jeder Hinsicht. Die Corona-Pandemie bestimmte durch alle sechs Kategorien die Themen der Fotografinnen und Fotografen: Der öffentliche Raum entleert sich, es herrschte Ereignislosigkeit. Intensivstationen wurden zu Hauptschauplätzen, auf Portraitbildern tragen die Menschen Schutzmasken. Auffallend sind auch indirekte Folgen: der Flugverkehr lag still, weite Reisen waren kaum möglich, und damit war die Bewegungsfreiheit international tätiger Reporter stark eingeschränkt.«

Im Home-Office wählten am 14. und 15. Januar 2021 sieben Juroren unter dem Jurypräsidenten Bernhard Giger die Fotos für den viersprachigen Band aus. Es gibt Jahre, die haben ihre ganz besonderen Schauplätze: eine Fußballweltmeisterschaft oder das Eidgenössische Schwingfest, aber auch verschüttete Dörfer oder Land unter. Der Band gibt mit seinen prämierten Fotos die farbig und in schwarzweiß Einblick wie Überblick über die Schweiz geben.

Angegliedert ist dem Band der Swiss Press Award 21 - Magazinen, Online, Audio und Video. Der Jurypräsident Fredy Gsteiger schreibt: »Die Recherchen von „Le Temps“ (erscheint in der französischen Schweiz in Lausane) haben Konsequenzen. Das gehört zum Ehrgeiz vom guten Journalismus. Wenn er etwas bewirkt, nehmen die Medien ihre Kontrollaufgaben in einer Demokratie wahr. Wohl keine andere journalistische Arbeit hatte 2020 in der Schweiz eine vergleichbare Wirkung. Die Wellen gingen bis ins Bundeshaus (Parlament der Schweiz). In dem Beitrag von „Le Temps“ ging es um das Westschweizer Fernsehen Radio Télévision Suisse. Jahrelang hat die Direktion des Senders RTS zugelassen, dass sich meist in Fällen von – häufiger sexueller – Belästigung, übergriffigem Verhalten oder Machtmissbrauch ein Mantel des Schweigens ausbreitete. Mitarbeiter wie die Gewerkschaften hatten dem Management von den schwerwiegenden Missständen berichtet. Die Recherche zeigte, dass die Geschäftsleitung seit 2010 davon informiert war. Das Klima der Angst schütze die Täter. Erst die #MeToo-Bewegung förderte auch in der Schweiz eine öffentliche Debatte über das Thema. - Lesenswert
khw


swiss press photo 21 und swiss press award 21
Konzept u. Realisation: Michael von Graffenried

Verlag Steidl, Göttingen 2021
272 Seiten - farbig u. schwarzweis - 30,00