25.08.2021
HAUKE GOOS und ALEXANDER SMOLTCZYK: »Ein Sommer wie seither kein anderer«
Wie in Deutschland 1945 der Frieden begann – Zeitzeugen berichten

Der 8. Mai 1945 markierte wohl die tiefste Zensur in der deutschen Geschichte seit 1871. Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht in der Nacht zum 7. Mai 1945 im Obersten Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Reims/Frankreich unterzeichnet, trat sie am 8. Mai in Kraft. Um die Unterzeichnung der Kapitulation auch durch den Oberkommandierenden der Wehrmacht, Wilhelm Keitel, und die Chefs der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe sicherzustellen, wurde eine Ratifizierung vereinbart. Die aus Flensburg-Mürwik eingeflogene deutsche Delegation mit Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel für das OKW und das Heer, für die Kriegsmarine Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg für die Kriegsmarine, Generaloberst Hans-Jürgen Stumpf für die Luftwaffe waren bevollmächtigt von Karl Dönitz, der von Hitler am 29. April 1945 zu seinem Nachfolger in den Ämtern Reichspräsident und Oberbefehlshaber benannt. Für Tage wurde Dönitz das Staatsoberhaupt von Nazi-Deutschland.

Die Unterzeichnung fand am 8. Mai 1945 um 23:01 Uhr und die weitere Kapitulationserklärung am 9. Mai um 0:16 Uhr vor Marschall Georgi Konstantinowitsch Schukow in der Pionierschule I in Berlin-Karlshorst statt. Für die Sowjetunion unterschrieb Marschall Schukow, für die USA und Großbritannien unter schrieb der US-Luftmarschall Arthur Tedder. Als Zeugen unterschrieben der französische General Lattre de Tassigny und der US-General Carl Spaatz.

Durch die Zeitverschiebung - Moskauerzeit - fand die bedingungslose Kapitulation erst am 9. Mai 1945 statt, so wird der Tag des Sieges in Russland und allen postsowjetischen Staaten an diesem Tag gefeiert. Auch den Spuk der Reichsregierung Karl Dönitz, seine Minister kamen von der SS, wurde am 23. Mai 1945 auf Druck der UdSSR statt. Die Regierung die auf dem HAPAG-Schiff »PATRIA« in Flensburg-Mürwik tagte, wurde von britischen Soldaten verhaftet.

Zwei Reporter des Magazins »DER SPIEGEL«, Hauke Goos und Alexander Smoltczyk, haben vierundzwanzig Zeitzeugen zu ihrem Sommer1945 befragt. Darunter prominente Politiker wie Hans Jochen Vogel oder Hanns Modrow, Journalisten wie Georg Stefan Troller und Theo Sommer, Schriftsteller Wolfgang Kohlhaase oder Martin Walser, auch eine Frau die die Unmenschlichkeit des Konzentrationslager Auschwitz überlebte Esther Bejarano. Vierundzwanzig Zeitzeugen geben Auskunft über ihren Sommer 1945.
khw


Hauke Goos und Alexander Smoltczyk (HG):
»Ein Sommer wie seither kein anderer«
Wie Deutschland 1945 der Friede begann – Zeitzeugen berichten

Deutsche Verlagsanstalt
in der Penguin Random House Verlagsgruppe, München 2021
239 Seiten - illustriert - 24,00 EUR