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Hamburger Korrespondenz im Juni 2025
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Containerschiff ELSA 3 der Mediterranean Shipping Company (MSC) sinkt vor der indischen Küste
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Die MSC wurde 1970 vom italienischen Kapitän Gianluigi Aponte in Sorrent unterhalb des Vesuvs bei Neapel gegründet. Das erste Schiff der Reederei war das 1955 auf der Meyer-Werft gebaute KORBACH der Hamburger Reederei Hans Krüger.
Unter dem neuen Namen PATRICIA wurde das Schiff unter der Flagge von Liberia inMonrovia registriert. Das zweite Schiff der Reederei war die MAGDEBURG der Hamburg-Amerika-Linie unter dem neuen Namen RAFAELA ebenfalls in Liberia registriert. Mit dem Erwerb des zweiten Schiffs bekam die Reederei ihren heutigen Namen Mediterranean Shipping Company (MSC), führt bis heute die Schornsteinmarke ein kleines m auf Wellenlinie über sc. |
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In den folgenden Jahren kamen weiter gebrauchte Schiffe hinzu. Das Fahrtgebiet in der Tramp Fahrt wurde auf Nordeuropa erweitert. Ab 1972 baute die MSC ihren ersten Liniendienst über den Suezkanal zum Mittleren Osten und Ostafrika aus, der 1977 nach Nordeuropa erweitert wird. Die nächste Erweiterung gibt es Ende der 1979er Jahre nach Südafrika. Bereits 1975 war der Sitz der Reederei nach Genf in die Schweiz verlegt worden. Den Transatlantikdienst eröffnete die Reederei 1985, 1989 kam Australien, später Südamerika, Fernost und der Pazifik hinzu. Bis 1995 erwarb MSC ausschließlich gebrauchte Containerschiffe der ersten bis dritten Generation von Nippon Yüpsen K.K. (NYK), der Mitsui O.S.K. Lines Ltd. (Mitsui-OSK), Mærk in Dänemark und von der Hapag-Lloyd in Hamburg.
Zu Beginn 1980 kaufte die MSC Massengutfrachter und ließ sie zu Containerschiffen umbauen.
Im Jahr 2022 übernahm MSC 49 Prozent der angeschlagenen italienischen Reederei Moby Lines. Seit 1987 ins Kreuzfahrtgeschäft eingestiegen, wurde nach dem brennenden Untergang 1994 der ACHILLE LAURO vor der Küste Somalias von StarLauro in Mediterranean Shipping Cruise umbenannt. Das Schiff lief am 1. Juli 1946 als WILLEM RUYS für den Rotterdamsche Lloyd vom Stapel.
Unter der MSC-Flagge laufen derzeit mehr als 460 Containerschiffe und ist seit Januar 2022 vor der dänischen Reederei Mærsk die größte Containerreederei der Welt.
Seit Jahren hatte die MSC-Vorfälle in Häfen und auf See. Am 2. Januar 2019 kam es beim Sturm Alfrida bei der unter panamesischer Flagge fahrendem Containerschiff MSC ZOE zu einer Havarie in der Nordsee. Ins Meer fielen 291 Container, davon wurden 18 an Land gespült, 220 weitere Container konnten nur durch Ortung auf dem Meeresgrund gefunden werden. Darunter auch drei Container mit Gefahrgut: Dibenzoylperoxid und Lithium-Ionen-Akkus.
Bekannt wurde die MSC mit dem Einstieg in die Hafen Lagerhaus AG (HHLA) in Hamburg. An den nun Gemeinschaftsunternehmen hält die Stadt 50,1 Prozent, die Reederei MSC 49,9 Prozent. Trotz aller Proteste, vor allem von der Gewerkschaft ver.di stimmte die rot-grüne Koalition in Hamburg dem Einstieg der Reederei MSC zu.
Jetzt macht die Reederei erneut Schlagzeilen. Am 26. Mai ist 70 km vor der dem indischen Bundesstaat Kerala die MSC ELSA 3 gesunken. Die 24 Crewmitglieder rettete die indische Küstenwache. Das unter liberianischer Flagge fahrende Containerschiff befand sich auf der Reise zum Hafen Kochi an der indischen Küste. Die 28 Jahre alte MSC ELSA 3, im polnischen Szczecin 1997 als JAN RICHTER von Stapel gelaufen, wechselte neunmal ihren Namen, war 2016 in eine Kollision vor dem Jemen verwickelt, 2021 in Nigeria in einem Piratenangriff. Am frühen Samstagmorgen bekam das mit 600 Containern beladene Schiff starke Schlagseite von 26 Grad. Am Sonntag kenterte die MSC ELSA 3 und sank etwa 14,6 Seemeilen vor der indischen Küste. Dazu Kapitän Alexander Ivanow: „Das Wetter war rau, es muss interne Probleme auf dem Schiff gegeben haben.“
Das mit 640 Containern beladene Containerschiff löste sofortige Umweltschutzmaßnahmen aus. Schiffe die diese Region passieren, sind angewiesen, die letzte Position der MSC ELSA 3 zu meiden, erhöhte Wachsamkeit gegenüber treibenden Containern und ebenso auf einen möglichen Ölteppich. An Bord befinden sich 367 Tonnen schwefelarmer Kraftstoff und 84 Tonnen Diesel.
Nicht nur die Umwelt ist davon betroffen, auch die Existenz von Fischern wie der Tourismus. Hier befinden sich kilometerlange Sandstrände.
khw |
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Bedrohliche Schlagseite der ELSA 3 MSC

MSC Containerschiff auf der Elbe

Der Hamburger Hafen zur frühen Stunde
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