27.11.2019
HAMBURGER KUNSTHALLE: IMPRESSIONISMUS - MEISTERWERKE DER SAMMLUNG ORDRUPGAARD

Im Vorwort des Katalogs schreibt Dr. Alexander Klar, Direktor der Hamburger Kunsthalle: «Der dänische Versicherungsdirektor Wilhelm Hansen war einer dieser Sammler. Sein erster Besuch in Paris 1893 führte zu einer jahrelangen Beschäftigung mit der Malerei der Impressionisten, welche schließlich die Gründung eines Museums nach sich zog. Dass die Gemälde der Impressionisten aus dem Museum Ordrupgaard heute in der Hamburger Kunsthalle gezeigt werden, weist auf eine geradezu parallele Sammlungsgeschichte hin: Frankreich spielte in der Hamburger Sammlung von Anfang an eine Rolle, war doch der Gründungsimpuls des Museums die Schenkung eines Gemäldes von Paul Delaroche. 1896 kam ein Stillleben von Claude Monet hinzu, über die Kunsthandlung Paul Cassirer dann eine ganze Reihe von Bildern, darunter zwei von Edouard Manet und eines von Pierre-Auguste Renoir. Somit zählt die Sammlung der französischen Impressionisten in der Hamburger Kunsthalle zu den bedeutendsten Beständen in der deutschen Museumslandschaft.

In diesem Jahr ist das Museum Ordrupgaard bereits zum zweiten Mal in der Hamburger Kunsthalle zu Gast. Die ausgestellten Werke bieten dabei einen repräsentativen Überblick über die maßgeblichen Entwicklungstendenzen innerhalb der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von der Romantik mit Werken von Eugene Delacroix, spannt sich der Bogen über den Realismus, den die Vertreter der Schule von Barbizon sowie Camille Corot und Gustave Courbet repräsentieren, bis zum Postimpressionismus, der eine wichtige Werkgruppe Paul Gauguins zeigt. Dazwischen findet sich die gesamte Bandbreite des französischen Impressionismus, der den Hauptteil der Sammlung umfasst: Camille Pissarro, Edouard Manet, Edgar Degas, Alfred Sisley, Claude Monet, Berthe Morisot, Pierre-Auguste Renoir und Eva Gonzales.»

Wie die Ausstellung «Im Licht des Nordens. Dänische Malerei der Sammlung Ordrupgaard», sie war im Frühjahr 2019 in der Kunsthalle zu sehen, steht auch die jüngste Ausstellung «IMPRESSIONISMUS – Meisterwerke aus der Sammlung Ordrupgaard» unter der Schirmherrschaft des Botschafters des Königreichs Dänemark in der Bundesrepublik Deutschland.

In einem Brief an seine Frau Henny Hansen schreibt Wilhelm Hansen am 22. September 1916 - bedenkt man es tobt der Erste Weltkrieg zwischen dem Kaiserreich und Frankreich - schreibt er: «Ansonsten verbringe ich meine Zeit damit, Gemälde anzuschauen, und ich sollte am besten gleich zugeben, dass ich leichtsinnig war und beträchtliche Ankäufe getätigt habe. Aber ich weiß, Du wirst mir vergeben, wenn Du siehst, was ich gekauft habe; alles erste Klasse mit Sternchen. Ich habe Sisley gekauft (2 wunderbare Landschaften), Pissarro (eine hervorragende Landschaft) und Claude Monet (Kathedrale von Rouen) - eines seiner bekanntesten Werke - und Renoir (Porträt einer Dame). Courbets Selbstporträt - (Du erinnerst Dich bestimmt an die Fotografie, die ich davon hatte) - ist wunderbar, aber ich habe es nicht gekauft; der Preis muss erst beträchtlich sinken, bevor ich daran denken kann, es zu erwerben.»
Sehenswert.
khw


Hamburger Kunsthalle: IMPRSSIONISMUS – Meisterwerke aus der Sammlung Ordrupgaard bis zum 1. März 2020

In der Galerie der Gegenwart 2.OG
Glockengießerwall 5 – 20095 Hamburg
Dienstag – Sonntag 10-18 Uhr – Donnerstag 10-21 Uhr
Der vorzügliche Katalog 190 Seiten, 100 Abbildungen, Hardcover im Museumsshop 38,00 EUR