Mit 201 Exponaten von 101 Künstlerinnen und Künstlern wurde für das Thema der Ausstellung «Entfesselte Natur» ausgewählt und vermittelt das Bild der Katastrophen seit 1600. Im Katalogvorwort schreibt der Kunsthallendirektor Prof. Dr. Christoph Martin Voghtherr: «Bilder von Katastrophen sind heute allgegenwärtig – so sehr, dass darüber diskutiert wird, ob wir diesen Bildern gegenüber abgestumpft seien oder ob der übermäßige Kontakt mit ihnen sogar, gerade bei Kindern, schaden könne. Es ist deshalb schwer vorstellbar, dass Katastrophenbilder in Europa erst ab dem 18. Jahrhundert herausbilden.
Tatsächlich entstehen Bilder nicht als eine Folge von Katastrophen, sondern sie konstituieren sie. Auch heute beobachten wir, dass manche Ereignisse mit verheerenden Auswirkungen nicht als Katastrophe wahrgenommen werden, wenn sie nicht zu Bildern gerinnen können.»
Tagtäglich liefern heute ZDF und Tagesschau der ARD Katastrophen frei Haus: Jüngst ein Flugzeugabsturz einer JU 52 in den Schweizer Alpen oder Brände in Spanien und Portugal, hier in der Serra de Monchique und der gleichnamigen Stadt.
Die Arbeiten Gemälde, Zeichnungen, Graphiken, Skulpturen, Fotografien, Filme und Videos werden in 12 Sälen von «Mythische Katastrophen», «Das Floß der Medusa – Géricault und die Folgen» bis zur «Endzeit» gezeigt. Erklärungen gibt der Wandtext: «In den Jahren um 1800 verdüsteret sich das Weltbild, so auch in den Künsten. Es entstanden auffallend viele Werke, die vom Ende der Welt und damit auch vom Ende der Menschheit handeln. Während diese Vorstellungsbilder in den Jahrhunderten davor hauptsächlich aus der Bibel stammten, haben die romantischen Untergangsvisionen ihre Verbindung zur christlichen Religion gelockert. Eine Konsequenz daraus war, dass der Mensch nicht mehr auf Gottes Beistand hoffen konnte.» |
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Eugène Isabey - Schiffbruch des Dreimasters «Emily»
im Jahr 1823
Johann Carl Berthold Püttner - Untergang Auswanderschiff «Austria» am 13. September 1858
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