016.07.2021
Zum Band: Die Teilung der Welt – Zeugnisse der Kolonialgeschichte
Über Kolonialismus – Fotos: Ursula Schulz-Dornburg, Text: Martin Zimmermann

Von Sevilla in Andalusien wurde die Welt kolonialisiert. Am Ufer des Guadalquivir steht der Torre de Oro, der Goldturm. Von einer muslimischen Berber-Dynastie von Marrakesch (Marokko) um 1220 in Auftrag gegeben, wurde der Turm nach der Reconquista durch Ferdinand III. bis ins Mittelalter zum Gefängnis. Als die spanischen Silberflotten regelmäßig aus den Kolonien neben Silber auch Gold brachten, bekam er seinen Namen. Seit 1944 befindet sich hier das Schifffahrtsmuseum »Museo Naval de Sevilla« mit Seekarten, SchiffsmodelleN und historischen Nautischen Instrumenten.

Die Ausplünderung der spanischen Kolonien, das sind Spanisch-Amerika und die Philippinen, wird dokumentiert und gesammelt im »Archivo General de Indias«. Seit 1785 befindet es sich das Archivo in der ehemaligen Börse von Sevilla der »Casa Lonja de Mercaderes«. Das Gebäude befindet sich im Schatten der Kathedrale von Sevilla mit Namen „Saita María de la Sede“ wurde auf der Mezqiata Mayor nach der Reconquista im Stil der Gotik errichtet. Das Minarett der Moschee wurde zum Glockenturm umgebaut.

Es war José Bernardo de Gálvet y Gallardo, Marqués de Sonora, der damalige Minister der spanischen Kolonien der den Anstoß zur Gründung des Archivo gab. Mit der Durchführung wurde Juan Bautista Muñoz beauftragt, ein bedeutender spanischer Kosmograph und Historiker. Bis dato waren die Unterlagen auf mehrere Archive verteilt, so in Simancas, Cádiz und Sevilla. Das Archivo versammelt zahllose Dokumente zu allen Aspekten des spanischen Kolonialreiches und der Ausbeutung, es beginnt mit den Ersten Konquistadoren bis ins 19 Jahrhundert, wo die Vereinigten Staaten von Nordamerika den Spaniern ihre Kolonien – Kuba und die Philippinen militärisch abnahmen – man kann auch sagen „klauten“.

In dem Archivo wurden folgende Dokumente aufgenommen: Consejo de Indias - Casa de Contratación - Consulados des Arvicho gehört die Bulle »Inter caetera« von Papst Alexander VI. der die Welt einmal zwischen Spanien und Portugal für die Ausbeutung aufteilte. Dazu zählt auch die von Bartolomé de las Casas angefertigte Kopie des Bordbuchs von Christoph Kolumbus.

Der Band beschreibt mit Text und Fotos den Kolonialismus von Spanien und ist nicht nur für Spanienreisende interessant. Die Fotos sind der sehr statisch.
Lesenswert.
khw


Zum Band: DIE TEILUNG DER WELT – Zeugnisse der Kolonialgeschichte
Ursula Schulz-Dornburg: Fotos – Martin Zimmermann: Text

Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2020
153 Seiten - zahlreiche Abbildung - Broschiert - 28,00 EUR