08.02.2020
Theodor Fontane: Mehr als Weisheit aller Weisen, galt mir Reisen, Reisen, Reisen

Der Schriftsteller, Journalist und Kritiker Heinrich Theodor Fontane, am 30. Dezember 1819 in Neuruppin geboren und am 20. September 1898 in Berlin gestorben, gilt als ein bedeutender Vertreter des Realismus. Während seiner Lehrzeit 1836 als Apotheker in Berlin in der Apotheke „Zum Weißen Schwan“ von Wilhelm Rose kam er mit dem Literaturbetrieb in der Stadt in Kontakt, veröffentlichte 1839 seine erste Novelle «Geschwisterliebe», dazu schrieb er Gedichte. In Leipzig ist er Mitglied des literarischen Studentenvereins «Herwegh-Klub» - Namengeber ist Vormärzdichter Georg Herwegh. Am 30. September 1849 entschließt sich Fontane den Beruf eines Apothekers aufzugeben, wird freier Schriftsteller. In diesem Jahr erscheint auch sein erstes Buch: «Männer und Helden. Acht Preußenlieder».

Meine erste Begegnung hatte ich mit Theodor Fontane mit dem Dokumentarfilm über Fontane im deutsch-französischen Krieg 1870/71. Der Fan von Jeanne d'Arc besucht als Kriegsberichterstatter ihren Geburtsort Domrémy-la Pucelle, wird hier als preußischer Spion verhaftet, kommt als Gefangener auf die Ile de'Óléron ins Gefängnis. Monate später spricht ihn ein Militärgericht in Besançon von dem Verdacht eines Spions frei.

Die «Vossischen Zeitung» in Berlin veröffentlicht ab dem 25. Dezember 1870 bis zum 26. Februar 1871 Fontanes Frankreich Erlebnisse unter dem Titel «Kriegsgefangenen. Erlebtes 1870» als Vordruck, kurze Zeit später erscheint es als Buch.

Der Herausgeber des Theodor Fontane Bandes ist der Literaturhistoriker Gotthard Erler, der bei seiner Auswahl von Fontanes Reisegeschichten mehr als eine glückliche Hand hat. Illustriert ist der Band mit zwanzig Cyanotypien (bekannt auch als Eisenblaudruck von Fotos) von Carsten Busse.
khw


Theodor Fontane: Mehr als Weisheit aller Weisen
galt mir das Reisen, Reisen, Reisen

Herausgeber: Gotthard Erler
Illustrationen: Carsten Busse

Faber & Faber Verlag, Leipzig 2019
224 Seiten – 24,00 EUR