06.09.2019
Cesare Pavese: Der Genosse - Roman

In der «Edition Blau», der Belletristik im Rotpunktverlag Zürich, steht für Entdeckungen der Gegenwartsliteratur aller Schweizer Landessprachen und holt literarische Perlen durch Neuübersetzung wieder ans Licht, nun auch Cesare Pavese. Der italienische Schriftsteller Pavese wurde am 9. September 1908 in Sato Stefano Belbo geboren, starb am 27. August 1950 in Turin. Den Großteil seiner Jugend verbrachte er in Turin, wo er am Liceo «Massimo d´Azeglio» sein Abitur ablegte. Durch seinen Lehrer Augusto Monti hatte er sehr früh Kontakte zu antifaschistischen Kreisen. In Turin studierte Pavese ab 1927 Literaturgeschichte und promovierte 1930 über den amerikanischen Dichter Walt Whitman. Es begann eine intensive Zeit einer schriftstellerischen und übersetzerischen Tätigkeit, Werke von Herman Melville, John Dos Passos, William Falkner, Sinclair Lewis, Charles Dickens, Daniel Defoe und James Joyce ins Italienische. 1935 wird Cesare Pavese wegen seiner antifaschistischen Haltung verhaftet und für acht Monate nach Brancaleone in Kalabrien verbannt. In dieser Zeit beginnt auch sein literarisch-existentialistisches Tagebuch «Il mestiere di vivero» (Das Handwerk des Werkes), das er bis zu seinem Tod fortführte. Ab 1945 ist er Mitglied der «Partito Comunista Italiano» (Kommunistischen Partei Italien), gewinnt 1950 den Literaturpreis «Premio Strega» für «La bella estate» (Der schöne Sommer), nimmt sich in der Nacht vom 27. zum 28. August 1950 im Albergo Roma, Turin, das Leben.

Cesare Paveses Roman «Der Genosse» (Il compagno) gehört zu den Klassikern der italienischen Moderne die die Nachkriegsliteratur des Landes prägten.

Die Person, über den Cesare Pavese in seinem Roman «Der Genosse» schreibt heißt Pablo, der Mann spielt Gitarre, hat aber keine Lust für Lire aufzutreten. Auch sieht er seine Zukunft nicht, Tag ein Tag aus im Tabakladen seiner Mutter zu stehen. Lieber spannt er seinem besten Freund Amelio, der nach einem Motorradunfall als Krüppel weiterleben muss, die Freundin aus. Das Liebesspiel, das Linda mit ihm treibt, hat er bald satt, damit auch die Tanzlokale und Varietés. So verlässt er Turin, geht nach Rom. In der Hauptstadt gehen ihm langsam die Augen auf. In der Hauptstadt begegnet er Personen, die Flugblätter verteilen. Recht schnell befindet er sich auch inmitten des Widerstands gegen das faschistische System von Benito Mussolino, das nun auch Amelio wieder auf den Plan ruft.

Cesare Paveses «Der Genosse» ist ein politischer Roman, der zeigt, wie Menschen politisiert werden, das auch vermittelt.
Empfehlenswert.
khw


Cesare Pavessse: Der Genosse - Roman
Aus dem Italienischen von Maja Pflug

Edition Blau im Rotbuchverlag, Zürich 2019
221 Seiten - Hardcover - 24,00 EUR