01.05.2019
Hamburger Korrespondenz im Mai 2019


Das Unternehmen HADAG wurde am 8. August 1888 unter dem Namen Hafendampfschiffahrts-Actien-Gesellschaft als Hafenreederei von 9 Hamburgern gegründet. Hamburg erteilte die Konzession für das Unternehmen auf 20 Jahre. Bereits zwei Jahre später besaß die HADAG 47 Schiffe. Der Fahrpreis war sozial auf fünf Pfennig pro Fahrt und Person vom Senat begrenzt. Das war für die wirtschaftliche Lage des Unternehmens mehr als problematisch. Eine Auflage der Konzession: Die Fährschiffe mussten Dampffeuerspritzen haben, um ständig in Löschbereitschaft zu sein. Dafür zahlte Hamburg der HADAG 60.000 Mark im Jahr.

Im Mai 1900 übernahm HADAG auch den Fährbetrieb nach Altenwerder und Moorburg. Seit 1881 bestand bereits eine Fährverbindung von Hamburg nach Harburg. Bis in die 1970er Jahre bestand diese Linie: St. Pauli Landungsbrücken - Altona - Waltershof - Neuhof (Köhlbrand) - Altenwerder - Moorburg - Harburg. Bereits seit Jahre ist diese Verbindung eingestellt.

Die Eröffnung des alten Elbtunnels 1911 brachte einen Rückgang der Fahrgäste auf der Linie nach Steinwerder von 260.000 auf nur noch wenige 38.000. Keine Rendite gab es, trotzdem verweigerte der Senat verweigerte eine Erhöhung der Tarife, das führte 1918 zur Übernahme der HADAG durch Hansestadt Hamburg.

Nach dem Abschluss des «Preußisch-Hamburgischen Hafen- und Unterelbevertrag» verkehrten die Schiffe der HADAG weit über das Hamburger Stadtgebiet hinaus. Das änderte sich noch einmal mit dem Groß-Hamburg-Gesetz 1937, Harburg und Bergedorf kamen zur Hansestadt Hamburg. Ab 1952 hatte die HAPAG einen Seebäderdienst von Hamburg nach Helgoland, von Cuxhaven einen nach Hörnum auf Sylt. Die Tarifgemeinschaft mit der Hamburger-Hochbahn AG (HHA) begann 1963 der 1967 zum Hamburger Verkehrs Verbund (HVV) führte. Seitdem sind die Hafenfähren der HADAG ein Teil des Verkehrsverbunds.

Die HADAG bereederte um 1969 die Englandfähren von Hamburg nach Harwich, hatte Butterschiffe von Travemünde und Eckernförde in der Ostsee fahren. Der Flugdienst «HADAG air» startete in Hamburg-Fuhlsbüttel und flog nach Helgoland und Sylt. Die «HADAG air» wie die DDR-Tagesfahrten nach Rostock-Warnemünde sind heute Geschichte der HADAG.

Das Tochterunternehmen HADAG der Hamburger Hochbahn AG (HHA) bedient mit 24 Schiffen sechs Fährlinien von St.-Pauli-Landungsbrücken aus 25 Anlegestellen. Eine Fahrt mit der Linie 62 von den Landungsbrücken nach Finkenwerder ist die interessanteste Fahrt mit einer HADAG-Fähre, das nicht nur für Hamburg Touristen.

Mit dem Verkauf der HSH Nordbank von Hamburg und Schleswig-Holstein endete ein Milliardendebakel. Fest steht: Mit dem Verkauf der HSH Nordbank endete ein düsteres Kapiteln der Bankgeschichte von Hamburg und Kiel. Rund eine Million Euro zahlten die Finanzinvestoren unter Führung der US Investoren Cerberus und J.C. Flowers. Danach hat das Cerberus Capital Management einen Anteil von 42,5 Prozent, die J.C. Flowers & Co. LLC ist mit 35 Prozent an der neuen Bank beteiligt. Kleinere Anteile halten Golden Tree Asset Management (12,5 %), Centaurus Capital LP (7,5%) und die Bawag P.S.K in Österreich (2,5%).

Auf der Internetseite der Bank heißt es: «Die Hamburger Commercial Bank steht für Menschen mit Weitsicht, Leidenschaft und Initiative. Wir sind dort, wo unsere Kunden sind: in unserer Heimatregion Norddeutschland, in den Metropolregionen Deutschlands und an ausgewählten internationalen Standorten.»

Bei der Hamburger Commercial Bank (HCOB) fällt in den kommenden zwei Jahren fast jeder zweite Arbeitsplatz weg. Von den zuletzt mehr als 1700 Arbeitsplätzen wird es nur noch 950 Plätze bei der Hamburger Commercial Bank geben. Stark von den Arbeitsplatzabbau ist Kiel betroffen, von 600 Arbeitsplätze bleiben nur 235 übrig, Hamburg verliert 290 Arbeitsplätze.

Der Personalabbau und Umbau der Bank soll bis Mitte 2021 abgeschlossen sein. Dann wird die Hamburger Commercial Bank in den Kreis der privaten Banken aufgenommen, damit auch in der Einlagensicherung.

Die neue Bank steht mit ihrer Bilanzsumme von nur noch 55 Milliarden Euro am Ende der Banken in der Bundesrepublik. Das Geschäft bleibt im Wesentlichen das alte: Kreditvergabe für Gewerbeimmobilien, Bank für kleine und mittlere Unternehmen, Ökostromprojekte und Schiffe. Keine Ambitionen bestehen um erneut der weltweitgrößte Schiffsfinanzier zu werden.
khw

HADAG Hafenfähre
Teufelsbrück - AIRBUS Finkenwerder


Die HSH Nordbank wurde klein gemacht ...


und heißt jetzt Hamburg Commercial Bank;
die Bank mit Weitsicht.