01.02.2019
Hamburger Korrespondenz im Februar 2019


Der einmal traditionsreiche HSV ist abgestiegen, spielt wie der FC St. Pauli in der 2. Liga. Sponsor des HSV war Kühne – nicht der mit Senf, Gurken und Grünkohl handelt – sondern Kühne + Nagel, das Logistikunternehmen, gesteuert von Klaus-Michael Kühne. Der 1937 in Hamburg geborene Eigner der Firma hat seit Jahren ein Faibel für den HSV und unterstützte den Fußballklub mit beträchtlichen Summen. Nur der HSV steuerte mit jedem neuen Trainer auf das Ende in der Bundesliga zu. Waren es vor Jahren internationale Fußballtrainer wie der Österreicher Ernst Happel, wurden es in den letzten Jahren M. Gisdol und C. Tritz. Derzeit versucht Hannes Wolf sein Glück mit dem HSV, auch die Rückkehr in die Bundesliga.

Auch einen neuen Präsidenten hat der HSV. Zur Wahl standen: Jürgen Hunke – der war es bereits einmal; Ralf Hartmann – ehemaliger Kassierer; Marcell Jansen, der war Fußballspieler beim HSV. Nun hat der HSV einen Ex-Fußballspieler als Präsidenten. Wir werden sehen, ob er es schafft, den maroden und angeschlagenen Verein wieder ins Fahrwasser zu bringen – mit und ohne finanzielle Hilfe vom HSV-Fan Klaus-Michael Kühne.

Ob es einen neuen Beginn für die marode «Gorch Fock» gibt, wird derzeit im Verteidigungsministerium und im Parlament beraten. Die Bundesrepublik hatte das Segelschulschiff bei «Blohm + Voss» auf Steinwerder in Auftrag gegeben. Am 24. Februar 1958 auf Kiel gelegt, fand der Stapellauf des Segelschiffes am 23. August 1958 statt. Am 17. Dezember 1958 wurde es in Dienst gestellt. Die Baukosten betrugen 8,5 Millionen Deutsche Mark. Die Sturmflut von Hamburg in der Nacht vom 16./17. Februar 1962 vernichtet alle Pläne des Windjammers der Bundesmarine.

Ende 2015 ging das Segelschiff zur turnusmäßigen Instandsetzung zur EW Elsflether Werft AG an der Hunte. Kalkuliert hatte die Werft rund 10 Millionen EUR bei einer Liegezeit in der Werft von 130 Tagen. Daraus wurde die fünfzehnfache Reparatursumme, das Schiff liegt auch seit 1000 Tagen fest an der Pier der Werft. Reparaturen von 80 Millionen EUR wurden ausgeführt. Kostensteigerungen in dieser Größenordnung sind bei der Bundeswehr seit Jahren an der Tagesordnung.

Was aus der «Gorch Fock» wird weiß heute keiner bei der Bundeswehr wie in der Berliner Regierung. Ob das Segelschiff seit der Indienstellung stets ein «Goodwill» für die Bundesrepublik war, muss noch überprüft werden. Der Name «Gorch Fock» war auch der Name von Johann Wilhelm Kinau, unter dem er seine Bücher veröffentlichte. Für Konservative, sie haben immer noch ihre Heimat bei der Bundesmarine, haben stets nicht die Seeschlacht vom 31. Mai 1916 in den Vordergrund stellt, in Johann Wilhelm Kinau als «Gorch Fock» der Tod ereilte.
Heute werden keine Segelschiffe mehr zur Ausbildung von Offizieren benötigt. Somit werden im Zeitalter von Internet wie Navigation mit Satelliten Segelschulschiffe nicht mehr gebraucht, auch nicht als historisches Denkmal benötigt.

In Hamburg trifft demnächst, nach ihrer Reparatur ein Segelschiff, die «Peking» ein. Es ist eines der letzten sogenannten «Flying-P-Liner» der Reederei F. Saeisz 1911 bei Blohm + Voss gebaut. Die «Peking» wird gegen Festpreis auf der Peters Werft im schleswig-holsteinischen Wewelsfleth restauriert, soll seinen Liegeplatz im Hamburger Hafen finden. Ob das begehbare Segelschiff seinen Besuchern mitteilen kann, wie es damals hier zuging? Ich glaube nein – einmal wieder soll die Seefahrt auf einem Segelschiff zu einer «Legende verklärt» werden.
khw

Fahrrad gehäkelt vor der Fabrik


Ein sehr frommer Wunsch
Ich würd der AFD nicht in den A.... kriechen


Roter Schirm mit Fahrrad